Inhalt
1. Geschichte
2. Verbreitung
3. Ätiologie
4. Symptomatik
5. Erkrankungen, die bei Menschen mit Down-Syndrom
besonders häufig vorkommen
6. Häufige Herzfehler beim Down-Syndrom
7. Literaturhinweise
8. Links
1. Geschichte
ca. 1505:
früheste überlieferte Darstellung eines Menschen mit den charakteristischen
Merkmalen des Down-Syndroms befindet sich auf einem Altarflügel in Aachen,
der ca. 1505 gemalt wurde.
1866:
John Langdom Down (englischer Arzt, 1828-1896, Foto) fasste die charakteristischen
Merkmale zusammen. Er nannte die Erkrankten "Mongoloide", weil er
vermutete, dass das Down-Syndrom eine Rückbildung zu einem primitiven mongolischen
Volksstamm sei. Sein Sohn Reginald (ebenfalls Arzt) widerlegte diese Theorie
aber kurz darauf.
1932:
de Waardenburg vermutete, dass dem Down-Syndrom eine Chromosomenabnormalität
zugrunde liegen könnte, war aber nicht in der Lage, dieses zu beweisen.
1959:
Lejeune/ Gautier/ Turpin erkennen, dass es sich um eine Chromosomenaberration
handelt und bezeichnen das Krankheitsbild als "Trisomie 21".
1960:
Polani entdeckt die "Translokationsform".
1961:
Clarke entdeckt die "Mosaikform".
2. Verbreitung
- eines der am weitesten verbreiteten angeborenen Syndrome
- häufigste Chromosomenstörung, die zu einer geistigen Behinderung
führt
- Häufigkeit: 1:700
- in allen ethnischen Gruppen
- geringfügig mehr Jungen als Mädchen
3. Ätiologie
Allgemein
- Das Down-Syndrom (alle Formen) entsteht durch ein zusätzliches
Chromosom, denn die Zellen der betroffenen Menschen enthalten das Chromosom
21 dreifach.
- Da die dort liegenden Gene ebenfalls dreifach vorhanden sind, werden
bestimmte Proteine übermäßig stark produziert.
- Das stört die normale Entwicklung des Fetus.
- Zellen teilen sich nicht so schnell (daher die geringere Geburtsgröße),
somit bleibt auch das Gehirn kleiner
- Das zusätzliche Chromosom erhöht die Letalität: 80% der
Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt
Freie Trisomie 21 (ca. 95 % der an Down-Syndrom erkrankten
Personen)
- Das zusätzliche Chromosom beruht auf einem Fehler in der Meiose
(zur Abbildung)
- Das Chromosom Nr. 21 stammt meistens von der Mutter (vor allem, wenn
diese über 35 Jahre alt ist), kann aber auch vom Vater stammen (vor
allem, wenn dieser über 55 Jahre alt ist)
Translokationsform (4 % der an Down-Syndrom erkrankten
Personen)
- Ein Abschnitt des zusätzlichen Chromosoms 21 hat sich an ein anderes
Chromosom angeheftet (Translokation), so dass einige Gene dreifach vorliegen.
- dieses beruht ebenfalls auf einem Fehler in der Meiose (zur
Abbildung)
- Kinder mit dieser Form der Trisomie unterscheiden sich im Grad ihrer
Behinderung nicht von Kindern mit freier Trisomie 21, obwohl sie nur einen
Teil von Chromosom 21 zu viel haben.
- eine Chromosomenuntersuchung ist hier angebracht, da häufig schon
eine Translokation bei einem Elternteil (Translokationsträger) vorliegt.
Er selbst zeigt keine Symptome, da er die üblichen 23 Chromosomenpaare
plus einem Teil des Chromosoms 21 doppelt besitzt, jedoch nicht dreifach.
Für ihn ist die Wahrscheindlichkeit erhöht, noch ein Kind mit
dem Down-Syndrom zu bekommen.
Mosaikform (1% der an Down-Syndrom erkrankten Personen)
- ein Fehler in der Mitose führt dazu, dass nur bei einem Teil der
Zellenein überzähliges Chromosom 21 vorhanden ist (viele normale
Zellen bedeuten eine bessere intellektuelle Entwicklung und unauffälligere
Symptome) (zur Abbildung)
- Zellen mit 45 Chromosomen sterben ab
4. Symptomatik
- kein Mensch mit Down-Syndrom hat alle charakteristischen Merkmale
Kopf und Gesicht
- Hypertelorismus
- Brachycephalie
- abgeflachter Hinterkopf
- flaches Gesicht
- rundes Gesicht
- Augen
- kleine Ohren
- Mund
- Makroglossie
- Lippen breit und rissig
- Zahnstellungsanomalien
- Gaumen eng und hoch
- unterentwickelter Kehlkopf
- Nase klein und kurz
- weiche und glatte Haare
- kurzer und breiter Hals
Körper und Extremitäten
- Hände:
- Füße
- grdurngene Füße
- großer Zwischenraum zwischen der 1. und 2. Zehe
- Vermindertes Wachstum der Röhrenknochen
- Bindegewebsschwäche
- allgemeine Muskelhypotonie
- Körpergröße
- Kinder sind ebi der geburt kleiner
- endgültige Körpergröße liegt unter dem Familiendurchschnitt
- Männer werden in der Regel 145-168 cm, Frauen 132-155 cm groß
- Organische Defekte
- Herzfehler (60-70 % der an Trisomie erkrankten Personen haben ein
vergrößertes Herz)
- Fehlbildungen des Magen-Darm-Traktes
Allgemeines
- ab 35. - 40. Lebensjahr oft Abbauerscheinungen
- gute Chancen auf Früherkennung
5. Erkrankungen, die bei Menschen mit
Down-Syndrom besonders häufig
vorkommen
Infektionen der oberen Atemwege
- Husten, Erkältungen und Mittelohrinfekte
- Grund: relativ enge Luftwege
Mittelohrentzündung
- häufige Ursache von Schwerhörigkeit
- vor allem Kinder mit Herzfehler sollten mit Antibiotika behandelt
werden, um edas Risiko einer Endokarditis
auszuschließen
Augen und Sehvermögen
Muskeln, Knochen und Gelenke
- überbewegliche und überstreckbare Gelenke
- Plattfüße
Die Halswirbelsäule
Die Haut
- trockene Haut, die sich schuppt, aufplatzt oder juckt
Die Zähne
- Zähne brechen später durch als bei anderen Kindern
- Anfälligkeit für Parodontose
Die Schilddrüse
Der Verdauungstrakt
Leukämie
- bei Kindern mit Down-Syndrom häufiger als bei anderen Kindern
- Häufigkeit: 1:100 Kinder mit Down-Syndrom
Klinefelter-Syndrom
- 1% der Jungen mit Down-Syndrom hat zusätzlich zum überzähligen
Chromosom 21 ein überzähliges X-Chromosom
6. Häufige Herzfehler beim Down-Syndrom
Atrioventrikulärer Septumdefekt (AV-Kanal)
- Häufigkeit: 1:6 Kindern mit Down-Syndrom
- es besteht ein Loch in der Herzwand zwischen den beiden Vorhöfen
und manchmal auch zwischen den beiden Herzkammern
- meistens sind zusätzlich die Klappen zwischen den Vorhöfen
und den Herzkammern mißgebildet
Ventrikelseptumdefekt (VSD)
- 10% der Kinder mit Down-Syndrom
- es besteht ein Loch zwischen den beiden Herzkammern
Persistierender Ductus arteriosus Botelli (PDA)
- bei 50% der Kinder mit Down-Syndrom
- der Ductus arteriosus ist die Verbindung von Lugenarterie und Aorta
beim Fetus, die sich nach der Geburt verschließt
- verschließt sich der Ductus arteriosus nicht, fließt überflüssiges
Blut in die Lunge und überfüllt diese
Eisenmenger-Reaktion
- kann bei Patienten mit einem AV Kanal, VSD oder PDA (siehe oben) vorkommen,
wenn diese nicht früh genug operiert werden
- Blutdruck in der Lunge steigt weiter an, Kind sieht zyanotisch (blau,
aufgrund des Sauerstoffmangels) aus
- chirurgische Behandlung ist nun nicht mehr möglich
Fallot-Tetralogie
- ca. 1% der Kinder mit Down-Syndrom
- 4 Anomalien treten gemeinsam auf: VSD (siehe oben), Pulmonalstenose, Verlagerung der Aorta nach rechts
und Hypertrophie des
rechten Herzens
7. Literaturhinweise
- Selikowitz, Mark (1992): Down-Syndrom. Heidelberg: Spektrum Akademischer
Verlag (leicht verständliches Grundlagenwerk, eigentlich für Eltern
geschrieben)
- Püschel, Siegfried (????): Kinder mit Down-Syndrom – Wachsen und
Lernen.
8. Links
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