1. Darstellung der Ziele
1.1 Die konkreten Ziele dieser Konzeption
Innerhalb dieser Arbeit soll dargestellt werden, wie die Konfirmandengruppen der Schule und der Kirchengemeinde im Rahmen eines Projekts zusammen auf ein gemeinsames Ziel, einen Weihnachtsgottesdienst, hinarbeiten können. Da zuvor keine Anknüpfungspunkte zwischen beiden Gruppen bestanden, bietet sich ein Projekt als Rahmen an, um eine behutsame, aber stetige Annäherung der Jugendlichen beider Gruppen zu gewährleisten. Innerhalb dieses Projekts bereiten die Jugendlichen den Gottesdienst in Kleingruppen vor, in denen die verschiedenen liturgischen Elemente bearbeiten. Der Weihnachtsgottesdienst wurde als Beispiel gewählt. Eine Übertragung auf einen anderen Gottesdienst innerhalb des Kirchenjahres ist gut vorstellbar.
1.2 Die weiterreichenden Ziele dieser Arbeit
Im Sinne des christlichen Gedankens und der Integration stellt sich ein gemeinsamer Konfirmandenunterricht von behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen als optimal dar. Eben in diesem Rahmen liegt die Möglichkeit, Separation, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und andererseits ein Erleben von Gemeinde zu ermöglichen. Dazu ist es notwendig, dass die Kirchengemeinden an die Arbeit mit (geistig-) behinderten Jugendlichen und Erwachsenen langsam und mit viel Unterstützung seitens der Sonderpädagogen und Eltern herangeführt werden. Schließlich geht es bei der Konfirmation ja um die Zugehörigkeit zur Kirche (vgl. NEßLING 1999, S. 12) und um die Bestätigung der Gemeinde, dass sie die Jugendlichen als Mitchristen aufnehmen, sie in ihrem Glauben unterstützen und begleiten wird (vgl. BUNDESVEREINIGUNG LEBENSHILFE 1999, S. 58).
In dieser Arbeit möchte ich aufzeigen, wie Möglichkeiten gemeinsamer Aktivitäten von behinderten und nichtbehinderten Konfirmanden geschaffen und genutzt werden können, um einen ersten Schritt in die Richtung einer integrativen Konfirmandenarbeit zu leisten. Denn
"Begegnung [...] kann da am besten eingeübt werden, wo behinderte Kinder ständig oder sporadisch ihren festen Platz im Kirchlichen Unterricht haben." (WOLF 1994, S. 9).
Meines Ermessens sollte diese Forderung WOLFs nicht auf den Konfirmandenunterricht beschränkt bleiben, sondern sich auch auf die ganze Gemeinde und die Gemeindearbeit ausweiten.