Inhalt
1. Lernen allgemein
2. Lernen am Modell
3. Instrumentelles Lernen
4. Literatur
1. Lernen allgemein
1.1 Zur Definition
- umgangssprachliches Verständnis
- psychologisches Verständnis
- Angst/ Sicherheit
- Vorlieben/ Abneigungen
- Gewohnheiten
- Fähigkeit zu planvollem Handeln und problemlösendem Denken
- Elemente einer Definition
- Herausbildung/ Veränderung aller psychischen Merkmale einer
Person in der Auseinandersetzung mit der Umwelt
- Grundform der Persönlichkeitsentwicklung
- individueller Erfahrungsgewinn
1.2 Lerntheorien
- verhaltenstheoretische Psychologie
- Kognitionspsychologie
- Modellernen
- Lernen durch Einsicht
- handlungstheoretische Psychologie
1.3 Menschliche Aktivität
- = Denken, Handeln, Reaktion, Verhalten
- abhängig von P (Anlage) und U (Umwelt)
- Wechselwirkung/ Interaktion zwischen P und U
- Ungleichgewicht zwischen P und U
- Außensteuerung
- Innensteuerung
2. Lernen am Modell
2.1 Allgemeines
- sozial-kognitive Theorie nach Bandura
- Beobachter lernt durch Wahrnehmung eines Modells
- nicht nur Handlungen werden übernommen, sondern auch Normen und
Standards, die das Verhalten steuern
- Erklärungsversuche der Verhaltenstheoretiker
- nicht alles Verhalten wird mehrmals nachgeahmt, sondern lediglich
das verstärkte
- auch stellvertretende Verstärkung ist verantwortlich für
Nachahmungslernen
2.2 Vorgang
- Aneignungsphase
- Aufmerksamkeitsprozesse
- Auswahl der nachzuahmenden Handlung durch Aufmerksamkeitsprozesse
- günstige Charakteristika des Modells: Erfolg, Kompetenz,
gutes Verhältnis zum Beobachter
- günstige Charakteristika des Beobachters: Abhängigkeitsgefühl,
Zweifel über richtige Verhaltensweisen, emotionales Engagement
- Gedächtnisprozesse
- bis zur Ausführung werden beobachtete Verhaltensweisen
bildlich und/ oder verbal kodiert und gespeichert
- Ausführungsphase
- motorische Reproduktion
- durch wiederholte Beobachtung und Versuch der Ausführung
des Verhaltens wird gespeichertes Verhaltensmuster korrigiert und
ergänzt
- langsame Annäherung an das Modellverhalten
- Motivations-/ Verstärkungsphase
- nicht alles Verhalten wird übernommen
- Konsequenzen entscheiden
2.3 Auswahl eines Modells
- Angst vor Strafe/ Liebesentzug
- stellvertretende Verstärkung
- sekundäre Verstärkung
- Theorie der sozialen Macht
- Ähnlichkeit in sozialen Rollen und Eigenschaften
- eher Nachahmung einer Person mit Macht über Verstärker als
einer Person, die passiv verstärkt wird
2.4 Lerneffekte
- modellierender Effekt
- enthemmender Effekt
- hemmender Effekt
- auslösender Effekt
3. Instrumentelles
Lernen
3.1 Entstehung
- Thorndike (Katzenexperimente) versuchte herauszufinden, wie bestimmte
Konsequenzen ein Verhalten verändern
- Skinner entwickelte diese Idee weiter (Skinner-Box)
3.2 Grundlagen
- Begriffe
- instrumentelles Lernen
- operantes Lernen
- mögliche Konsequenzen
- Darbietung: positive Verstärkung oder Bestrafung
- Entzug: negative Verstärkung oder Bestrafung
- Löschung
- Aufbau eines Verhaltens
- positive Verstärkung
- negative Verstärkung
- Abbau eines Verhaltens
- Situationsabhängigkeit
- diskriminierender Reiz (Signalreiz) gibt Hinweise auf mögliche
Konsequenz
- diskriminierender Reiz begünstigt Verhalten, Konsequenzen sind
letztlich verantwortlich
- kaum Transfer möglich
- Motivationsabhängigkeit
- Konsequenzen müssen in jedem Fall adäquat sein
- Steuerung
- Fremdsteuerung
- Selbststeuerung
- Kontingenz
- Formen der Verstärkung:
Darbietung |
Entzug/ Entfernung
|
positive Verstärkung
(Bonbons geben, angenehmes Ereignis) |
Bestrafung Typ 2
(keine Bonbons geben, Entzug eines angenehmen
Ereignisses) |
Bestrafung Typ 1
(Ohrfeige geben, unangenehmes Ereignis) |
negative Verstärkung
(keine Ohrfeige geben, Entzug eines unangenehmen
Ereignisses) |
Löschung |
3.3 Positive Verstärkung
- Ziel:
- Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit/ Intensivierung einer
Verhaltensweise
- Arten von Verstärkern
- primäre Verstärker
- sekundäre Verstärker
- soziale Verstärker
- materielle Verstärker
- Aktivitätsverstärker
- informative Verstärker
- Grundmuster
- Immerverstärkung
- partielle Verstärkung
- Motivation
- intrinsische Motivation
- extrinsische Motivation
- Verhaltensformung
- kleinste Schritte, jeder Schritt verstärkt
- Verstärkungsketten
- Aufbau neuer Verhaltensweisen:
- Anregung
- Etablierung
- Formung, Differenzierung, Perfektionierung
- Stabilisierung
3.4 Negative Verstärkung
- mögliche Reaktionen
- Fluchtverhalten
- Vermeidungsverhalten
- Formen der Vermeidung
- aktives Meiden
- passives Meiden
- Vermeidungsverhalten ist sehr löschungsresistent
- Zwang
- erlernte Hilflosigkeit
3.5 Bestrafung
- Arten von Strafreizen:
- primäre Strafreize
- sekundäre Strafreize
- Wirkung: Angst
- Wirksamkeit
- wenn Verhalten nicht sehr stabil und keine große Motivation
- wenn unmittelbar und kontingent
- wenn alternatives Verhalten aufgebaut wird
- Nebenwirkungen
- strafender Erzieher als Modell
- Strafe als Zuwendung
- Generalisierung
- Angst
- Flucht-/ Vermeidungsverhalten
- Ausnahme: informative Strafreize
3.6 Löschung
- Definition
- auch Selbstverstärkung muss ausgeschlossen werden
- Vorgang:
- zuerst Zunahme des Verhaltens, dann Abbau
- Aufbau von alternativem Verhalten
- Vergessen ist viel langsamer
3.7 Verstärkungspläne
kontinuierliche
Verstärkung |
intermittierende
Verstärkung |
|
Quoten-
plan |
Intervall-
plan |
|
Fest- quoten- pläne |
variable Quoten- pläne |
Fest- intervall- pläne |
variable Intervall- pläne |
3.8 Verhaltensmodifikation
- Voraussetzung:
- durch Lernprozess erklärbar
- Techniken
- positive Verstärkung
- negative Verstärkung
- Bestrafung
- Löschung
- Zuwendung als Verstärkung
- Token
- Premack-Prinzip
- Hilfestellung und Ausblendung
- Gegenkonditionierung
3.9 Verhaltenskontrolle
- positive Verhaltenskontrolle
- positive Verstärkung/ Löschung
- keine Nebenwirkungen, gute Wirksamkeit
- negative Verhaltenskontrolle
- negative Verstärkung/ Bestrafung
- häufig entsteht Angst
3.10 Alltag
- soziale Regeln und Normen und Verhaltensweisen werden überwiegend
über positive oder negative Verstärkung oder durch Bestrafung
gelernt
3.11 Schule
- vorwiegend negative Verhaltenskontrolle
- auch Lehrer stehen unter aversiver Kontrolle
4. Literatur
- Angermeier, Wilhelm F./ Schuster, Martin (1991): Lernpsychologie. München,
Basel: E. Reinhardt
- Edelmann, Walter (1986): Lernpsychologie - Eine Einführung. München,
Weinheim: Psychologie-Verlags-Union
- Mietzel, Gerd (1986): Psychologie in Unterricht und Erziehung - Eine
Einführung in die pädagogische Psychologie für Pädagogen.
Göttingen
- Steiner, Gerhard (1988): Lernen - 20 Szenarien aus dem Alltag. Bern,
Stuttgart, Toronto: Huber