Inhalt

Einleitung
Synoptische Gegenüberstellung
Die Barabbas-Episode als Quelle für den Antijudaismus
Die Person des Pontius Pilatus
Fazit
Literatur
Synoptische Auflistung

 

Einleitung

In dieser Exegese beschäftige ich mich mit den synoptischen Bibelstellen zur Barabbas-Geschichte, aber auch mit der parallelen Stelle im Evangelium nach Johannes. Bei Matthäus finden wir die entsprechende Stelle in Kapitel 27 Vers 15 bis 26, bei Markus in Kapitel 15 Vers 6 bis 15, bei Lukas in Kapitel 23 Vers 13 bis 25 und bei Johannes in Kapitel 18 Vers 38b bis 40. Im Anhang ist die von mir angefertigte synoptische Auflistung zu finden, anhand der ich den Vergleich durchgeführt habe.

Eingangs ist es sicher wichtig, einige Worte über den Hintergrund der Evangelien und deren Verfasser zu verlieren.

Ich beginne mit dem Markus-Evangelium, welches das älteste der drei synoptischen Evangelien ist. Es ist auffällig, dass die Darstellung der Passionsgeschichte Jesu mehr als 1/3 des Buches umfasst. M. Kähler erklärt hierzu in seinem Buch „Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche biblische Christus“(1986, 2. Auflage, S. 80), die Evangelien seien allesamt „Passionsgeschichten mit ausführlicher Einleitung“. Die Erzählungen des Markus-Evangeliums sind nicht nur mündlich tradiert, sondern auch aus schriftlichen Quellen entnommen. Eine vollständige Rekonstruktion der verwendeten Vorlagen ist jedoch nicht möglich. Zur Sprache des Markus lässt sich sagen, dass eine sehr primitive Sprache, also nicht die griechische Formsprache verwendet wurde, auch der Satzbau ist sehr einfach gehalten. Das zweite Evangelium ist das kürzeste der synoptischen Bücher, was weniger an der Art der Darstellung der Geschehnisse liegt als an der Menge des verwandten Materials. Der Verfasser des Markus-Evangeliums ist wahrscheinlich Johannes Markus, der mit seinem Verwandten Barnabas und Paulus die erste Missionsreise unternahm. In Paphos soll er die beiden jedoch verlassen und später als Sekretär und Dolmetscher des Petrus gearbeitet haben. Das einzige, was sicher über den Markus-Verfasser bekannt ist, ist, dass er ein Heidenchrist war und dass er das Evangelium um 70 n.Chr. an einem unbekannten Ort verfasst hat. Das Messiasgeheimnis ist einer der wichtigsten Aspekte des Markus-Evangeliums. Der Verfasser wollte zeigen, dass bis zur Kreuzigung und den damit verbundenen Ereignissen nicht offenbar war, wer Jesus wirklich war.

Das Matthäus-Evangelium ist das erste Evangelium der Bibel und wurde in der Kirche zum führenden Evangelium, was wohl daran liegt, dass Matthäus ein katechetisches Handbuch für christliche Lehrer schrieb. Der Verfasser übernahm viele Texte aus dem eben beschriebenen Markus-Evangelium und verwendete zusätzlich Material aus der Quelle Q und dem Sondergut. Dieses Evangelium ist weit umfangreicher als das des Markus, obwohl die von ihm übernommenen Texte gekürzt und auf den Punkt gebracht sind. Der Sprachstil ist etwas gepflegter als der des Markus und die Terminologie erinnert an eine jüdische Ausdrucksweise. Verfolgt man die altkirchliche Tradition, so ist der Apostel und ehemalige Zöllner Matthäus der Verfasser, der das Evangelium zwischen 70 und 110 n.Chr. schrieb.

Zum Lukas-Evangelium ist zu sagen, dass es das längste Evangelium ist und außerdem sprachlich am schönsten gestaltet ist. Im Vergleich zu den eben erläuterten Evangelien verfügt es über einen umfangreicheren Wortschatz, einen höheren literarischen Anspruch und übertrifft sie auch in stilistischer Hinsicht. Wie das Evangelium nach Matthäus setzt es sich aus Material des Markus, der Quelle Q und des Sondergutes zusammen. Der Verfasser des dritten neutestamentlichen Buches ist wahrscheinlich Lukas, der Arzt, der das Buch nach 70 geschrieben hat. Der von Lukas am stärksten behandelte Punkt ist die Darstellung der Heilsgeschichte.

Das Johannes-Evangelium wurde von dem Zebedaiden Johannes um 90 verfasst. Geschrieben wurde dieses Buch in Epheseus. Der Hauptunterschied zu den synoptischen Evangelien liegt wohl darin, dass diese vor allem das öffentliche Wirken Jesu beschreiben, Johannes dagegen vorwiegend die Unterweisung der Jünger und die Auseinandersetzung Jesu mit seinen Gegnern hervorhebt.

Bei der Analyse eines Textausschnitts der Bibel ist es sehr wichtig, ihn im

Gesamtkontext zu betrachten und seine Bedeutung für diesen zu erforschen. der behandelten Bibelstelle geht in allen vier Evangelien die Verhandlung vor Pilatus unmittelbar voraus. Diese ergibt in allen Fällen, dass Jesus für unschuldig gehalten wird (bei Lukas wird diese Unschuld auch durch Herodes bestätigt), so dass der Weg für eine Freilassung Jesu offen stände. Das jüdische Volk aber sorgt in der Barabbas-Episode dafür, dass diese nicht stattfindet und Jesus statt dessen gekreuzigt wird. Abgesehen vom Evangelium des Lukas folgt der Verurteilung in den anderen Büchern die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten und dann die Kreuzigung. Diese würde nicht stattfinden, wenn die Volksmenge vorher nicht ausdrücklich nach ihr gefordert hätte. Die behandelte Stelle ist also eine Schlüsselszene, die den weiteren Verlauf der Passion Jesu einleitet.

Bei meinen Recherchen ist mir besonders ein Aufsatz von Peter Martins mit der Überschrift „Das neue Testament als Quelle christlichen Antijudaismus. Exegetische und theologische Aspekte“. Dort stößt man ziemlich schnell auf eine, gerade für diese Arbeit wichtige Aussage: "Prinzipiell gesehen kann fast jeder aus dem biblischen Zusammenhang herausgerissene Text judenfeindlich strapaziert werden." Das bedeutet, dass über die antijudaistische Tendenz dieser Texte nur Aussagen gemacht werden können, wenn sie im Gesamtkontext gesehen werden. Dadurch muss eine Ausarbeitung wie diese generell an Grenzen stoßen.

 

Synoptische Gegenüberstellung

Ich vergleiche nun im Folgenden die drei synoptischen Bibelstellen, ziehe zu Vergleichszwecken aber auch das Johannes-Evangelium hinzu. Diese Episode erstreckt sich im Matthäus- und Lukas-Evangelium über 12 und im Markus-Evangelium über 10 Verse, Johannes dagegen behandelt dieses Thema lediglich in 2,5 Versen. Das liegt vor allem daran, dass dieser sich wirklich auf die Haupthandlung beschränkt, die Folgendes beinhaltet: Pilatus verkündet seine Überzeugung der Unschuld Jesu vor dem Volk, bietet aber an, Jesus im Zuge der alljährlichen Gefangenenfreilassung zu entlassen. Die Volksmenge lehnt dieses jedoch mit den Worten „Nicht diesen, sondern Barabbas“ ab.

Ausgehend vom Matthäus-Evangelium, welches bezüglich dieser Episode die meisten Details beinhaltet, werde ich nun die parallelen Stellen vergleichen und hierbei Unterschiede, sowie Gemeinsamkeiten aufzeigen.

Die Überschrift dieser Episode ist in den drei synoptischen Evangelien die Gleiche: „Pilatus lässt Barabbas frei und verurteilt Jesus“. Der Evangelist Johannes hingegen reserviert dieser Begebenheit nicht ein eigenes Kapitel mit Überschrift, sondern hängt sie der vorhergehenden Szene mit der Überschrift „Jesus vor Pilatus“ an.

Während Matthäus und Markus im ersten Satz erläutern, dass zur beschriebenen Zeit in Israel ein Fest anstand, zu dem das Volk einen Gefangenen auswählen durfte, der daraufhin freigelassen wurde, taucht bei Lukas kein Hinweis auf diese Tatsache auf. Johannes dagegen erklärt zusätzlich, in einen Satz des Pilatus eingeflochten, dass es sich dabei um das Passafest handelte, an dem Israels Auszug aus Ägypten gefeiert wurde.

Schon beim Thema „alljährliche Gefangenenfreilassung“ kommen die ersten Bedenken auf, da dieses sicherlich kein römischer Brauch war, und auch ein solcher bei den Juden nicht bekannt ist. Pilatus als Statthalter einer römischen Provinz war dem Kaiser Rechenschaft über seine Amtsführung schuldig und da das römische Recht es Provinzialbeamten verbot, ohne Befragung des Kaisers Strafverfahren einzustellen oder Verurteilten den Vollzug der Strafe zu erlassen, hätte Pilatus sich einer Amtsverletzung schuldig gemacht. Wie deutlich zu erkennen ist, tauchen bereits an dieser Stelle Zweifel an der Authentizität der Berichte der Evangelisten auf.

Im darauffolgenden Vers geht Matthäus dann auf die Existenz des Barabbas ein, den er als einen „berüchtigten Gefangenen“ (Vers 16) beschreibt. Markus kommt ihm hier gleich, erklärt aber zusätzlich, dass Barabbas mit anderen Aufrührern, die einen Mord begangen hatten, „in Fesseln“ (Vers 7) lag. Lukas dagegen geht erst in dem Moment auf die Person des Barabbas ein, in dem die Volksmenge seine Freilassung forderte. Er erläutert an dieser Stelle, dass dieser wegen Anstiftung eines Aufruhrs und Totschlags im Gefängnis saß. Beim Evangelisten Johannes findet man nur die Anmerkung „Barabbas aber war ein Räuber“ (Vers 40). Die Unterschiedlichkeit der Beschreibungen dieser Person findet sich vor allem in der Gegenüberstellung der Evangelien des Markus und Lukas mit der des Johannes. Die Delikte „Rauben“ und „Töten“ haben doch stark differierende Stellenwerte. Markus und Lukas wollen darstellen, wie schlecht die Person Barabbas wirklich war, während Johannes eher der Meinung ist, dass auch ein „simpler“ Raub schon schlimmer war, als die Beschuldigungen, die man gegen Jesus vorbrachte. Die genaue Straftat des Barabbas ist nicht ausschlaggebend, sondern lediglich die Tatsache, dass er ein gefährlicher Mann war, vor dem sich das Volk im Normalfall hätte schützen wollen. Aufgestachelt von den Hohenpriestern zogen sie allerdings seine Freilassung der Jesu vor.

Der Name Barabbas wirft den Theologen allerdings noch heute große Fragen auf, weil er übersetzt „Sohn des Vaters“ heißt (Bar = Sohn, Abbas = Vater). Auch Jesus nannte sich oftmals den Sohn des Vaters und die Tatsache, dass der Vorname des Barabbas ebenfalls „Jesus“ lautete, birgt weitere Unklarheiten. Es gibt Vermutungen, dass es vielleicht nur Jesus vor diesem Gericht gab, vielleicht sollte die Person des Barabbas nur eine Karikatur zu Jesus darstellen. Man ist sich hierüber nicht ganz im Klaren.

Der nächste zu analysierende Unterschied ist der, dass der Evangelist Matthäus als einziger schildert, dass Pilatus das Volk vor die Wahl zwischen Barabbas und Jesus stellte. Nach den anderen drei Evangelien schlug Pilatus lediglich die Freilassung Jesu vor und das Volk begehrte von sich aus nach Barabbas. Daher drängt sich die Frage auf, warum Pilatus gerade Barabbas zur Alternative gestellt haben sollte, bzw. warum er überhaupt eine andere Person vorschlug, obwohl er sich für die Freilassung Jesu stark machen wollte.

Wahrscheinlich suchte sich der Statthalter einen Verbrecher aus, gegen den die Tat Jesu vernichtend gering erscheinen sollte, um somit Jesu Chancen zu erhöhen. Bei Markus und Johannes wird die Situation so geschildert, dass Pilatus lediglich das Angebot machte, Jesus freizulassen, das Volk dieses aber mit der Forderung nach einer Befreiung des Barabbas ablehnte, obwohl der Name Barabbas vorher nicht gefallen war. Da Lukas den Brauch der Gefangenenfreilassung zum Passafest nicht erwähnt, beschreibt er die Situation wieder etwas anders. Pilatus, der keinen Grund für eine Bestrafung Jesu gefunden hatte, verkündete dem Volk, dass er ihn lediglich züchtigen lassen will (was nicht mit einer Geißelung gleichzusetzen ist und eher als eine Art Disziplinarstrafe angesehen werden muss), um ihn anschließend freizulassen. Die Volksmenge forderte aber „Hinweg mit diesem, lass uns dagegen Barabbas frei!“ (Vers 18). Letztlich muss die Frage offen bleiben, auf welche Art und Weise der Vorschlag der Freilassung des Barabbas aufkam.

Unterschiede in der Bezeichnung Jesu, die der Statthalter angeblich benutzte, sind ebenfalls auffällig. Im Lukas-Evangelium benennt Pilatus ihn lediglich mit den Worten „dieser Mensch“ (Vers 14), im Markus- und Johannes-Evangelium immerhin mit „König der Juden“ (Markus Vers 9 und 12, Johannes Vers 39)), und schließlich im Matthäus-Evangelium sogar mit „Jesus, den man den Christus nennt“ (Vers 17 und 22). Nie bezeichnete er ihn mit seinem einfachen Namen „Jesus“.

Die Anrede „König der Juden“ war wahrscheinlich nicht besonders gut gewählt. Pilatus wollte das Volk hiermit an die Position Jesu ihnen gegenüber erinnern, aber wer möchte schon vor Augen geführt bekommen, dass sein König gefesselt und ohnmächtig auf dem Boden liegt? Es ist nachvollziehbar, dass diese Bezeichnung keine positiven Gefühle in den jüdischen Menschen wecken konnte.

Während Matthäus und Markus anschließend an den Vorschlag, Jesus freizulassen, erklären, dass Pilatus sehr wohl durchschaut hatte, dass die Hohepriester Jesus „aus Neid überliefert hatten“ (Matthäus Vers 18, Markus Vers 10), taucht diese wichtige Erkenntnis bei Lukas und Johannes gar nicht auf. Beim Evangelisten Lukas bleibt allerdings eine Tendenz erkennbar, nach der Pilatus sich sehr für die Freilassung Jesu einsetzte, während er sich bei Johannes nach dem lautstarken Protest der Volksmenge gleich geschlagen gibt. Zusammenfassend lässt sich zu diesem Punkt sagen, dass Pilatus bei Matthäus und Lukas aus zwei Gründen, nämlich dem Wissen vom Neid der Hohepriester und der Überzeugung von der Unschuld Jesu, seine Freilassung befürwortete. Bei Lukas dagegen war er felsenfest von der Unschuld Jesu überzeugt und bei Johannes erscheint es, wohl auch wegen der allgemeinen Kürze der Bibelstelle, so, als ob es Pilatus letztlich gleichgültig war, dass und ob Jesus gekreuzigt werden sollte.

Im Matthäus-Evangelium wird jetzt von einer Begebenheit berichtet, die in den synoptischen Stellen oder auch bei Johannes nicht mal angedeutet wird. Die Frau des Pilatus ließ nach ihrem Mann schicken und teilte ihm mit „Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute im Traum seinetwegen viel gelitten.“ (Vers 19). Eine weitere Erläuterung zu diesem Zitat oder eine ausführlichere Beschreibung des Traums erhält man aber nicht. Es taucht die Frage auf, aus welchem Grund diese Szene im Matthäus-Evangelium angeführt wird. Interessant ist es auch zu sehen, dass das jüdische Volk seinen Herrn verurteilt und verwirft, während sich eine heidnische Frau aufgrund eines Traumes für ihn einsetzt. Dieses mag auch der Grund dafür sein, dass Pilatus nach dem Evangelium des Matthäus den Akt der Händewaschung beging, um sich vom Blut Jesu reinzuwaschen. Auf diesen Punkt werde ich aber an späterer Stelle noch näher eingehen.

Im chronologischen Verlauf folgt bei Matthäus jetzt die Erklärung „Die Hohenpriester und die Ältesten aber beredeten die Volksmenge, ...“ (Vers 20). Auch Markus gibt dem Leser diese Erläuterung, wobei man bedenken muss, dass die Hohepriester und die Ältesten stellvertretend für die Gesamtheit der verantwortlichen Hierarchie stehen. Bei Lukas und Johannes finden wir eine dementsprechende Stelle nicht, aber wie oben schon angeführt, beschreiben diese Evangelisten auch nicht die Tatsache, dass Pilatus den Neid der Hohepriester durchschaut hat. Obwohl dieser Aspekt für den Verlauf dieser Geschichte sehr wichtig ist, taucht er nur bei zwei Evangelisten auf, was wahrscheinlich bedeutet, dass Lukas und Johannes entweder die Prägnanz nicht erkannten oder von dem genauen Verlauf der Geschichte nichts wussten.

Man kann deutlich erkennen, dass sich Pilatus sehr sträubte, Jesus zum Tode zu verurteilen, allerdings unterscheiden sich die Bibelstellen in der Beschreibung der Stärke seines Widerstandes. Während Pilatus nach Johannes nicht widersprach und Jesus sofort zur Kreuzigung freigab (obwohl er sagte „Ich finde keine Schuld an ihm“ Vers 38), widersprach er bei Markus einmal [„ Was hat er denn Böses getan?“ (Vers 14)], bei Matthäus zweimal [„Was hat er denn Böses getan?“ (Vers 23) und „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu!“ (Vers 24)] und bei Lukas sogar dreimal [„Darum will ich ihn freigeben, nachdem ich ihn habe züchtigen lassen.“ (Vers 16) und „Da redete Pilatus sie wiederum an, weil er Jesu freizulassen wünschte.“ (Vers 20) und „Was hat denn dieser Böses getan? ...“ (Vers 22)]. Es ist also gut zu erkennen, dass Pilatus der Gedanke, Jesus verurteilen zu müssen, nicht behagte.

Das Volk forderte nach den ersten drei Evangelisten eindeutig die Kreuzigung Jesu, während es bei Johannes so aussieht, als hätte das Volk nur verhindern wollen, dass Jesus wieder in Freiheit gelangte. Hier fällte also Pilatus scheinbar selbst die Entscheidung, Jesus durch die Kreuzigung zu töten. Wie ich später noch näher darlegen werde, entspricht dieses Verhalten der Beschreibung, welche der jüdische Schriftsteller Philo von Alexandria von Pilatus gab. Dieser beschrieb ihn als grausam, boshaft und brutal. (siehe auch Kapitel „Die Person des Pontius Pilatus“)

An dieser Stelle möchte ich nun näher auf die Händewaschung des Pilatus in

Matthäus 27, Vers 24 zu sprechen kommen. Diese Handlung steht im krassen Gegensatz zu Johannes` Schilderungen. Die alttestamentliche Bibelstelle, in der die Herkunft dieses Brauches beschrieben ist, ist Deuteronomium 21, 4: „Und alle Ältesten jener Stadt, welche am nächsten bei dem Erschlagenen wohnen, sollen ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der am Bache das Genick gebrochen worden ist, ...“. Pilatus machte damit deutlich, dass er Jesus nicht aus seiner Überzeugung verurteilte, sondern dass er lediglich der Gewalttätigkeit und Wut der Juden nachgeben musste. Somit gab er die gesamte Verantwortung an das jüdische Volk ab, welches daraufhin rief: „Sein Blut komme über uns und über unsre Kinder!“ (Vers 25). Das war ein Akt der Selbstverfluchung und auch ein Zeichen dafür, dass das Volk die Verantwortung für die Tötung Jesu voll und ganz übernehmen wollte. Die Juden belasteten sich somit stark. Israel lud dadurch, dass es den Messias verwarf, alle Schuld auf sich, was deutlich zeigt, dass das anwesende jüdische Volk sich der Gerechtigkeit seiner Handlung absolut sicher war. Als mögliche Folgen der Selbstverfluchung der Juden wurden seinerzeit Geschehnisse angesehen, wie zum Beispiel, dass gegen Ende 66 in Caesarea 20.000 Juden von Heiden getötet wurden oder dass in Alexandrien 50.000 Juden teils durch Griechen und teils durch römische Soldaten umgebracht wurden. Und auch heute noch belastet diese alte Schuld das Verhältnis zwischen Juden und Christen im großen Maße (siehe auch Kapitel „Antijudaismus“).

Im letzten Vers der Bibelstelle nach Matthäus beschreibt dieser dann, dass Barabbas

freigelassen und Jesus zur Geißelung überwiesen wurde. Diese war sehr schmerzhaft und führte bei einigen Verurteilten sogar zum vorzeitigen Tod. Auch Markus und Johannes beschreiben, dass Jesus vor der Kreuzigung gegeißelt wurde, Lukas jedoch erwähnt es überhaupt nicht. Nach Lukas wird Jesus nach seiner Verurteilung dem Willen des Volkes preisgegeben.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass Matthäus mit Abstand am detailliertesten schreibt und damit stark zur Entlastung des Statthalters Pilatus beiträgt. Im Gegensatz zu Johannes, der sehr rational an die Wiedergabe der Geschehnisse herangeht, baut er damit eine starke antijudaistische Stimmung auf.

 

Die Barabbas-Episode als Quelle für den

Antijudaismus

Die Evangelien wurden zu einem Zeitpunkt niedergeschrieben, zu dem sich die Christen schon stark von den Juden distanziert hatten und diese ausgrenzten, wo sie nur konnten. Dieses beruhte wohl darauf, dass man stark darauf bedacht war, sich mit den Römern gut zu verstehen, da diese zu dieser Zeit bereits sehr mächtig waren. Man tat also gut daran, sich gemeinsam mit den römischen Herrschern gegen die jüdische Volksmenge zu stellen.

Es ist in dieser Hinsicht also kein Wunder, wenn die Evangelien vorbelastet wären und antijudaistische Tendenzen beinhalteten.

Diese These bestätigt auch der Autor Salcia Landmann in seinem Buch aus dem Jahr 1987 mit dem Titel „Jesus und die Juden - Folgen einer Verstrickung“.

Beachtet man die außerbiblischen Quellen der jüdischen Schriftsteller Philo und Josephus, so erfährt man schnell, dass Pilatus ein sehr brutaler Mann gewesen sein soll, der wohl nicht so sehr darauf bedacht war, Unschuldige vor dem Tod zu bewahren. Angeblich war es ihm sogar gleichgültig, wie viele Juden er täglich kreuzigen ließ, weil er keinen persönlichen Anteil daran nahm. Wenn dieses wirklich der Fall gewesen ist, so hat er sich sicherlich nicht in dem Maße für die Freilassung Jesu eingesetzt, wie es bei Matthäus, Markus und Lukas beschrieben ist.

Auch der Akt der Händewaschung mit der Formulierung „Ich wasche meine Hände in Unschuld“ passen nicht zu einem römischen Statthalter. Sowohl die Formulierung als auch die damit verbundene Handlung sind biblisch und konnten Pilatus somit nicht bekannt sein. Da das Waschen bei den Römern nur den Zweck der Reinigung des Körpers hatte, hätten diese Worte für ihn keine übergeordnete Bedeutung gehabt. Die Juden hingegen sahen das Waschen als Freimachen von Sünden an und maßen ihm eine magische Bedeutung zu. Für einen römischen Statthalter wäre dieses Verhalten also absolut atypisch und unpassend, so dass man doch berechtigte Zweifel am Verlauf der Geschichte hegen darf.

Hierauf aufbauend taucht die Frage nach der Wahrheit der Selbstverfluchung der jüdischen Volksmenge auf. Warum sollten sie Jesus kreuzigen wollen und seinen Tod mit dem Ausruf „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ in ihre Verantwortung nehmen? Landmann stellt hier die Vermutung an, dass dieser Ausruf erfunden wurde, um den Juden den Gottesmord in Zukunft anlasten zu können. Dem entspricht auch die Tatsache, dass es wider der jüdischen Natur war, sich selbst zu verfluchen, weil sie einen Fluch nur auf andere Menschen anwenden würden. Auch eine Verfluchung ihrer Kinder ist unwahrscheinlich, weil das jüdische Recht eine Sippenhaft nicht zulässt. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass weder der Akt der Händewaschung noch die anschließende Selbstverfluchung der Juden jemals stattgefunden hat und tatsächlich nur erfunden wurde, um eine antijudaistische Tendenz aufzubauen.

Hinterfragt man an dieser Stelle die Identität des Barabbas, so erfährt man, dass (wie schon weiter oben erklärt) „Barabbas“ aramäisch ist und übersetzt „Sohn des Vaters“ bedeutet. Ich verweise an dieser Stelle auf den deutschen Juristen Weddig Fricke, der aus diesem Fakt und aus der Erkenntnis dass Barabbas den Vornamen Jesus trug, schließt, dass Jesus tatsächlich alleine vor Pilatus und die Volksmenge gebracht wurde. Seiner Meinung nach gab es keinen Konkurrenten namens Barabbas, sondern dieser Zuname wurde Jesus verliehen. Das würde auch die Schreie des jüdischen Volkes nach Barabbas erklären, denn damit wäre Jesus nun doch gemeint gewesen. Darüber hinaus bleibt nur die Frage offen, warum dieser dann nicht freigelassen wurde (und wer statt dessen in die Freiheit kam).

Landmann erklärt die Rufe des Volkes nun wieder anders. Er vertritt den Standpunkt, dass es die Sympathisanten des Barabbas waren, die den Mut aufbrachten, aus der Volksmenge heraus die Freilassung des Räubers zu verlangen. Andererseits fällt es schwer, nachzuvollziehen, dass das gesamte anwesende jüdische Volk stillschweigend da stand und sich nicht traute, die Freilassung Jesu zu fordern.

 

Die Person des Pontius Pilatus

Der Statthalter Pilatus spielte in der Barabbas-Szene eine entscheidende Rolle, weil er über das Schicksal Jesu zu entscheiden hatte und, obwohl er nach den Evangelisten von dessen Unschuld überzeugt war, zuließ, dass dieser dem Willen des Volkes preisgegeben wurde. Daher stellt sich die Frage, durch welchen Charakter sich Pilatus auszeichnete.

Aus seinem Lebenslauf ist bekannt, dass er aus der römischen Mittelschicht stammte und bereits einige Erfahrung in den Bereichen Militär und Verwaltung gesammelt hatte als er 26 n.Chr. zum Prokurator Judäas ernannt wurde. Als Statthalter hatte er in der damaligen Zeit großen Einfluss und Macht, vor allem in finanziellen und militärischen Fragen. Zu seinen Aufgaben gehörte es z.B. den Hohepriester zu ernennen und den Tempelschatz zu beaufsichtigen.

Der jüdische Schriftsteller Josephus berichtete, dass sich Pilatus schon bald nach seinem Amtsantritt bei den Juden unbeliebt machte, indem er zum Beispiel in Jerusalem Feldzeichen aufstellen ließ, auf denen der römische Kaiser abgebildet war. Den Juden, für die diese Schilder Götzenbilder darstellten, war dieses untragbar, weil somit ihre heilige Stadt entweiht wurde. Sie sorgten dafür, dass die Schilder wieder abgenommen wurden. Philo, ein anderer jüdischer Schriftsteller beschrieb Pilatus außerdem als grausam, boshaft und brutal. Diese Berichte stellen den Charakter des Pilatus als sehr negativ dar und diese Einstellung wurde auch noch durch andere seiner Zeitgenossen bestätigt.

Nach der Verurteilung Jesu wurde nicht mehr viel über Pilatus berichtet, nur dass er irgendwann später einige Samaritaner festnahm, die sich auf dem Garizim versammelt hatten, wo angeblich heilige Gegenstände aus der Stiftshütte verborgen sein sollten. Nachdem der Statthalter einige der Anführer hatte hinrichten lassen, beschwerten sich die Samaritaner bei Vitellius, dem Prokonsul von Syrien, welcher der Vorgesetzte des Pontius war. Dieser sorgte dafür, dass Pilatus nach Rom geschickt wurde, um sich für seine Tat vor dem Kaiser zu verantworten. Der Kaiser Tiberius starb aber, bevor Pilatus Rom erreichte, und es ist nicht bekannt, wie das Leben des Pilatus weiterging.

Nur der Kirchengeschichtsschreiber Euseb, der im 4. Jahrhundert lebte, überlieferte, dass Pilatus Selbstmord begangen habe. Weitere Einzelheiten hierzu sind nicht bekannt.

An dieser Stelle müssen die sogenannten „Pilatusakten“ noch kurz angesprochen werden. Diese sollten angeblich Berichte über die Regierungszeit des Pilatus enthalten und erschienen in den ersten Jahrhunderten nach Christus. Sie sind aber allesamt Fälschungen und sollten ein negatives Licht auf das Christentum werfen.

An dieser Zusammenfassung des Lebens des Pilatus kann man erkennen, dass die Verhaltensweisen, die in der analysierten Barabbas-Episode beschrieben sind, nicht ganz zutreffen können. Wenn Pilatus wirklich ein so brutaler Mann war, und wenn er wirklich ständig versuchte, die Juden zu unterdrücken und zu reizen, warum sollte er dann einen Brauch dulden, zu dem er ihnen einen Gefangenen freilässt? Vor allem, wenn er, wie oben beschrieben, dadurch große Probleme mit dem Kaiser bekommen konnte. Was bleibt, ist die Frage, welche Pilatus-Darstellung die richtige ist. Die der Evangelisten oder die der jüdischen Schriftsteller? Wenn die Evangelisten wirklich, wie Landmann beschrieb, im Begriff waren, sich von den Juden zu distanzieren, dann erscheint es glaubhaft, dass sie Pilatus als gerechten Mann darstellten, um die Juden in Verruf zu bringen und ihnen den Gottesmord anzulasten. Die jüdischen Schriftsteller Philo und Josephus hätten ebenso ein Motiv, Pilatus als brutalen und ungerechten Menschen zu beschreiben, um eben diese Vorwürfe von den Juden zu nehmen. Die Frage nach dem wirklichen Charakter des römischen Statthalters bleibt offen. Zieht man allerdings die allgemein bekannten Beschreibungen über den Regierungsstil der Römer in den beherrschten Gebieten hinzu, so drängt sich schon das Bild eines mit harter Hand regierenden Statthalters auf.

 

Fazit

Die in meiner Ausarbeitung zusammengetragenen Ungereimtheiten machen sehr schnell deutlich, dass sich die Barabbas-Episode sicherlich nicht in der beschriebenen Weise zugetragen hat. Auch bleibt die Frage offen, inwieweit die Verfasser sich der antijudaistischen Wirkung ihrer Texte tatsächlich bewusst waren.

Das erstaunliche Verhalten des Pontius Pilatus, der ganz entgegen seinem Ruf die Partei für einen Angeklagten ergreift und dann mit einem jüdischen Brauch die Schuld von sich weist, erscheint bereits unglaubwürdig. Gesteigert wird dieses noch durch die untypische Selbstverfluchung der Juden unter Einbeziehung ihrer Kinder.

Meiner Meinung nach ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Geschichte folgendermaßen abgespielt hat: Jesus wird vor Pilatus gebracht, der sehr wohl erkennt, dass dieser unschuldig ist. Da er aber nicht an langen Verhandlungen interessiert war, bot er dem Volk zum Passafest die Freilassung Jesu an im Vergleich zu einem Schwerverbrecher. Er ging davon aus, dass die Volksmenge für Jesus plädierte, doch da die Hohenpriester die Volksmenge bedroht oder überzeugt hatten, war die Anzahl derer, die nach Jesus verlangten, geringer. Somit wurde Barabbas freigegeben und Jesus verurteilt, Pilatus zeigte jedoch nicht die Probleme mit dieser Entscheidung wie sie bei Matthäus beschrieben sind (Akt der Händewaschung).

Da viele Fragen offen bleiben, muss sich wohl jeder sein eigenes Bild der Barabbas-Geschichte machen. Es ist aber auf jeden Fall eindeutig, dass den Juden mit der biblischen Darstellung Unrecht getan wird und man sie nicht alleine für den Tod Jesu verantwortlich machen darf.

 

Literatur:

de Boor, W./ Pohl, A. (Hrsg.): „Wuppertaler Studienbibel. Matthäus und Markus und Lukas“. Wuppertal: Brockhaus-Verlag, 1989

de Boor, W./ Pohl, A. (Hrsg.): „Wuppertaler Studienbibel. Johannes und Apostelgeschichte“. Wuppertal: Brockhaus-Verlag, 1989

Conzelmann, H./ Lindemann, A.: „Arbeitsbuch zum Neuen Testament“. Tübingen: Mohr, 1980

Eckert, W.P./ Levinson, N.P./ Stöhr, M.: „Antijudaismus im neuen Testament?“. München: Chr. Kaiser-Verlag, 1967

Gnilka, J.: „Johannesevangelium“. Würzburg: Echter-Verlag, 1983 (aus der Reihe: „Die neue Echter-Bibel: Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung“

Johannsen, F.: „Antijudaistische Tendenzen im NT“ (in: Becker, U./ Johannsen, F./ Noormann,H.: "Neutestamentliches Arbeitsbuch für Religionspädagogen“. Stuttgart: Kohlhammer, 1993, S. 23-25)

Landmann, S.: „Pilatus“ (in: Landmann, S.: „Jesus und die Juden oder die Folgen einer Verstrickung“. München: Herbig-Verlag, 1987, S. 261-270)

Lohse, E.: „Umwelt des Neuen Testaments“. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1978

Martins,P.: „Das neue Testament als Quelle christlichen Antijudaismus - Exegetische und theologische Aspekte" (in: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Berlin: „Grenzen der Versöhnung/ Handreichung zur Friedensdekade“. September 1995)

Strecker, G./ Schnelle, U.: „Einführung in die neutestamentliche Exegese“. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1994

 

Synoptische Auflistung

 

Matthäus 27, 15-26

Markus 15,
6-15

Lukas 23, 13-25

Johannes 18, 38b-40

 

 

13 Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen

 

 

 

14 und sagte zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk abwendig mache. Und siehe, beim Verhör vor euch habe ich an diesem Menschen keinen Grund für eure Anklage gefunden;

38b Und nach diesen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.

 

 

15 aber auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Und siehe, es ist nichts von ihm verübt worden, was des Todes würdig wäre.

 

 

 

16 Darum will ich ihn freigeben, nachdem ich ihn habe züchtigen lassen.

 

15 An jedem Fest aber pflegte der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freizulassen, welchen sie wollten.

6 An jedem Fest aber ließ er ihnen einen Gefangenen frei, den sie sich [gerade] ausbaten.

 

 

16 Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

7 Es lag aber der, welcher den Namen Barabbas trug, in Fesseln mit den Aufrührern, die in dem Aufruhr einen Mord begangen hatten.

 

 

 

8 Und das Volk zog hinauf und fing an, zu begehren, [dass er täte,] wie er ihnen zu tun pflegte.

 

 

17Als sie nun versammelt waren, sagte Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, dass ich euch freilasse, Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?

9 Da antwortete ihnen Pilatus: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?

 

39 Es besteht aber ein Brauch bei euch, dass ich euch am Passafest einen freilasse; wollt ihr nun, dass ich Euch den König der Juden freilasse?

18 Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten.

10 Denn er erkannte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überliefert hatten.

 

 

19 Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute im Traum seinetwegen viel gelitten.

 

 

 

20 Die Hohenpriester und die Ältesten aber beredeten die Volksmenge, sie sollten Barabbas begehren, Jesus dagegen zum Tode bringen.

11 Doch die Hohenpriester wiegelten das Volk auf, damit er ihnen lieber den Barabbas freiließe.

 

 

21 Da begann der Statthalter und sprach zu ihnen: Welchen von beiden wollt ihr, dass ich euch freilasse? Sie aber sagten: Barabbas.

 

18 Sie schrien aber insgesamt: Hinweg mit diesem, lass uns dagegen Barabbas frei!

40 Da schrien sie wiederum: Nicht diesen, sondern Barabbas!

 

 

19 Der war nämlich wegen eines in der Stadt entstandenen Aufruhrs und Totschlags ins Gefängnis gesetzt worden.

Barabbas aber war ein Räuber.

22 Pilatus sagt zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Sie sagen alle: Gekreuzigt soll er werden!

12 Pilatus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?

13 Sie schrien jedoch abermals: Kreuzige ihn!

20 Da redete Pilatus sie wiederum an, weil er Jesus freizulassen wünschte.

21 Sie aber riefen dagegen: Kreuzige, kreuzige ihn!

 

23 Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie überlaut: Gekreuzigt soll er werden!

14 Pilatus aber sagte zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie überlaut: Kreuzige ihn!

22 Darauf sagte er zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe keinen Grund zu einem Todesurteil bei ihm gefunden. Darum will ich ihn freigeben, nachdem ich ihn habe züchtigen lassen.

 

 

 

23 Sie jedoch bestürmten ihn mit lautem Geschrei und begehrten, dass er gekreuzigt würde; und ihr Geschrei drang durch,

 

24 Als aber Pilatus sah, dass es nichts nützte, sondern dass vielmehr ein heftiger Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch sich vor dem Volk die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu!

 

 

 

25 Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

 

 

 

26 Da ließ er ihnen Barabbas frei; Jesus aber überwies er, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, zur Kreuzigung.

15 Weil aber Pilatus dem Volke genüge leisten wollte, ließ er ihnen Barabbas frei und überwies Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, zur Kreuzigung.

24 und Pilatus entschied, ihr Begehren solle ausgeführt werden.

25 Er ließ aber den wegen Aufruhrs und Totschlags ins Gefängnis Gesetzten frei, den sie begehrten; Jesus dagegen gab er ihrem Willen preis.