0. Einleitung

In der vorliegenden Ausarbeitung sollen pädagogische Interventionsformen für die spezifischen Verhaltensauffälligkeiten der Hyperaktivität und der Aggressivität bei Schülern (In der vorliegenden Arbeit wird zur Verbesserung des Leseflusses auf die beidgeschlechtliche Bezeichnung von Personengruppen verzichtet. Trotzdem werden beide Geschlechter gleichermaßen in die Überlegungen einbezogen.) mit einer geistigen Behinderung dargestellt und auf die Möglichkeit der Kombination mit einer psychopharmakologischen Behandlung hin überprüft werden. In diesem Zusammenhang stelle ich einen systemischen Bezug auf empirisches und theoretisches Fachwissen her.

Die Notwendigkeit der Beschäftigung mit diesem Thema ergibt sich aus dem Mangel an vorhandener Literatur. Während sich viele Autoren bereits mit den einzelnen Störungsbildern und den Möglichkeiten der medizinischen und therapeutischen Behandlung auseinandergesetzt haben, existiert nur wenig Literatur zur speziellen pädagogischen Vorgehensweise und zur sinnvollen Kombination von Pädagogik und Medizin.

Im Folgenden werde ich meine Vorgehensweise erläutern.

Im ersten Kapitel wird eine kurze Definition der Personengruppe mit geistiger Behinderung erstellt, bevor die möglichen medizinischen Ursachen einer solchen Beeinträchtigung angeführt werden.
Um eine Grundlage für die Arbeit mit Schülern mit einer geistigen Behinderung und zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten zu schaffen, stellt das zweite Kapitel zuerst die allgemeine Geistigbehindertenpädagogik dar und führt anschließend der Begriff der Intensivpädagogik ein.
Das Kapitel 3 beschäftigt sich mit einer ausführlichen Darstellung der Hyperaktivität. Auf der Basis dieser Ausführungen werden am Ende des Kapitels pädagogische Interventionsmaßnahmen geplant und vorgestellt.
Im folgenden Kapitel, das sich mit der Aggression befasst, wird eine deutliche Zweiteilung in die Fremdaggression und die Autoaggression vorgenommen, da eine gleichzeitige Beschreibung aufgrund der unterschiedlichen Auswirkungen der Verhaltensauffälligkeiten und deren Behandlungsmöglichkeiten nicht realisierbar ist.
Die Besonderheiten und Möglichkeiten einer psychopharmakologischen Intervention werden in Kapitel 5 dargestellt. Da innerhalb dieser Ausführungen sehr viele medizinische Fachausdrücke angewendet werden, findet sich am Ende der Arbeit ein Glossar, welches die relevanten Begriffe erläutert.
Des weiteren beschäftigt sich das sechste Kapitel mit der Kombination von Pädagogik und Pharmakologie, indem Kriterien dafür aufgestellt und die Chancen bzw. Gefahren dieser Vorgehensweise abgewogen werden. Im Anschluss daran wird die Planung eines Unterrichtskonzepts und die parallel dazu verlaufende psychopharmakologische Therapie der Schüler anhand von zwei Fallbeispielen aus der Schule für Geistigbehinderte übernommen.
Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein Ausblick, der die Relevanz der herausgestellten Ergebnisse für die praktische Tätigkeit des Pädagogen aufzeigt.